Jüdisches Leben in Bad Langensalza
Broschüre / 2021
Das Geschäft „KAISER-BAZAR“ der Familie Stern in der Steingrubenstraße, Anfang der 1930er Jahre. (Foto:Raschke)
Dieses Projekt wurde gefördert durch die Lokale Partnerschaft für
Demokratie im Unstrut-Hainich-Kreis.
Projektbeschreibung & Pressemitteilung
Die Stadt Bad Langensalza hat eine reiche und lange Geschichte. Bei genauerem Hinsehen fällt allerdings auf, dass etwas von dieser Geschichte und dem kulturellen Leben vergangener Jahrzehnte verloren gegangen ist. Wie in allen Städten Deutschlands gab es auch in dieser Stadt einen, wenn auch geringen, Anteil an jüdischer Bevölkerung. Stadtgeschichtlich gibt es in Langensalza überlieferte Straßennahmen oder Bezeichnungen gewisser Standorte, die auf einen jüdischen Bezug hinweisen: die Jüdengasse und der Jüdenhügel.
Zu den Folgen der von der nationalsozialistischen Herrschaft betriebenen massenhaften Vernichtung der jüdischen Bevölkerung, einschließlich ihrer jahrhundertelang existierenden Kultur, gehört, dass es ein eigenständiges Leben jüdischer Bevölkerungsteile seit Kriegsende 1945 faktisch nicht mehr gibt. Auch eine weiterreichende Erinnerung an das Leben jüdischer Bürger in unserer Stadt, ist durch den Genozid des NS-Regimes an den Juden vor fast 80 Jahren nahezu ausgelöscht.
Zurückblickend ergibt sich daraus die Frage:
- Wer waren die im 20. Jahrhundert in Langensalza lebenden Juden und unter welchen Umständen bzw. bis zu welchem Zeitpunkt lebten jüdische Bürger bzw. Familien in Langensalza?
- Welche Spuren haben sie mit ihren Leistungen, Initiativen und ihre Kultur in unserer Stadt hinterlassen?
Diese Fragen waren der Ausgangspunkt für das Geschichtsprojekt „Jüdisches Leben in Langensalza – eine Spurensuche“ des Kulturvereins Stadtmauerturm e.V. zur Erarbeitung einer Publikation über dieses Thema.
Das schwierigste der Spurensuche nach Namen und Schicksalen von Opfern der Shoa war deshalb die Erschließung von Quellen. Um überhaupt eine Chance zu haben, personenbezogene Informationen über jüdische Bürger in unserer Stadt zu erlangen, musste die Suche nach Hinweisen in den Archivunterlagen sehr akribisch erfolgen. Dazu standen insbesondere das Stadtarchiv Bad Langensalza, das Archiv der Gedenkstätte Buchenwald, das Bundesarchiv Koblenz und das Dokumentationsarchiv der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit der digitalisierten „Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer“ zur Verfügung.
Die erste Recherche betraf die Ermittlung nach den im 20. Jahrhundert in Langensalza lebenden Personen/Familien jüdischer Herkunft mit Namen und Wohnort. Des Weiteren wurde deren Einzelschicksale bis zum Zeitpunkt ihres Verschwindens (Deportation) mittels Archivrecherche nach Schrift- und Bilddokumenten erforscht ? Einzelschicksale, die von einem bewegten Leben in schwierigen Zeiten im 20. Jahrhundert geprägt sind. Hier konnte das Langensalzaer Stadtarchiv wichtige Dokumente und Informationen aus der Zeit des Nationalsozialismus zur Verfügung stellen, u. a. ein Verzeichnis von 1935 bis 1945 über Personen jüdischer Abstammung in Langensalza. Im Ergebnis der Recherche wird über das vergangene Leben jüdischer Bürger in Langensalza genau bis zum Zeitpunkt ihres Verschwindens dargestellt.
Darüberhinaus behandelt die Studie im ersten Kapitel, als Einstieg zum Thema „jüdisches Leben“, die Grundlagen jüdischer Kultur und Religion einschließlich einer Zusammenstellung wichtiger jüdischer Begriffe. Dass jüdische Geschichte in Europa und insbesondere in Deutschland im Wesentlichen eine Geschichte der Diskriminierung und Verfolgung war, vermittelt das daran anschließende Kapitel.
Das Kapitel „Aktuelles“ mit Angaben über aktuelle Erscheinungsformen des zunehmenden Rechtsextremismus und Antisemitismus beschließt die Studie. Wir hoffen wir auf ein reges Interesse über diesen „weißen Fleck“ unserer Stadtgeschichte.
Die Broschüre ist erhältlich beim Kulturverein unter der Telefonnummer:
0172.8802259 und
im Büro von Zwiwel / Zwischenwelten e.V.,
Unterm Berge 21 in Bad Langensalza.
Bad Langensalza 24.01.2022
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LOS Projeke 2007/2008
1. SCHWARZ – gestern / heute / morgen
- Teilnehmer Kinder und Jugendliche (12 – 21 Jahre)
- Zeitraum 1. September 2007 – 30. Juni 2008
- Dokumentation Broschüre, Ausstellung, Internet
Jugendliche erforschen die Geschichte von der Entstehung zur Gegenwart, bis hin zu Perspektiven und Visionen für das Bootslager Schwarz /Nähe Mirow in Mecklenburg-Vorpommern.
Sämtliche Arbeiten werden durch die Jugendlichen selbst vorgenommen, lediglich unter einer anfänglichen Anleitung und regelmäßigen Teamsitzungen schaltet sich der Projektbetreuer ein, um bei Bedarf Hilfestellung zu geben und zu beraten. Uns ist in der Gesamtausrichtung dieses Projektbausteins das Erlernen und Praktizieren von eigenverantwortlicher Arbeiten und Handeln außerordentlich wichtig.
Durch die Arbeit mit ihren eigenen Stadtgeschichte und deren Zusammenhängen, direkt bzw. unbewusst und schleichend, wird ihnen darüber hinaus der Bezug zur Heimat und deren Wertschätzung vermittelt.
2. MACHER – anpacken / gestalten / engagieren
- Teilnehmer Kinder und Jugendliche (12 – 21 Jahre)
- Zeitraum 1. April 2008 – 30. Juni 2008
- Dokumentation Foto- und Internetdokumentation
Durch unser Angebot der praxisnahen Berufsorientierung sollen jungen Menschen
mit einem bildungsfernen Hintergrund neue Wege für ihre persönliche Entwicklung gegeben werden.
Dabei sollen die Jugendluchen in Gruppen arbeiten und so einen Gemeinschaftssinn vermittelt bekommen, u.a. auch durch das Vorleben des Projektteams unseres Vereins. Zu erlernen das Arbeit Spaß machen kann, aber eben nicht immer Spaß ist, aber auch Ausdauer, Motivation und der positive Umgang mit Stessmomenten sind weitere Faktoren in diesem Gesamtkontext.
Die Jugendlichen werden ihre Arbeit mit einer Fotodokumentation im Rahmen einer Broschüre festhalten. Wichtig ist dies auch im Hinblick, um zu zeigen was sie geleistet haben, damit sie auch später noch mit einem gewissen Stolz ihre Arbeiten und Erfahrungen betrachten können.
3. SPORT – mitmachen / schwitzen / spaß haben
- Teilnehmer Kinder und Jugendliche (10 – 16 Jahre)
- Zeitraum 1. September 2007 – 30. Juni 2008
- Dokumentation Foto- und Internetdokumentation
Bei diesem Modul im LOS Mikroprojekt geht es um die Vermittlung von positiven Erfahrungen im Kontext mit Bewegung und Sport. TeilnehmerInnnen aus unterschiedlichste Altersgruppen sollen durch diesen Projektansatz Formen der Gemeinschaft , des Teamgeist und der Solidarität erleben. Gerade auch im Zusammenhang mit der deutschlandweiten Diskussion zu der zu geringen Bewegung und der ungesunden Ernährung wollen wir Ansätze für Veränderungen im Verhalten geben und zu Veränderungen motivieren.
Die Vermittlung eines positiven Gruppengefühl steht in diesem Projektansatz im Mittelpunkt. Wir wollen zeigen das Sport treiben sehr viel mehr Spaß bereiten kann als beispielsweise das reine und eingeengte Nutzen von nichtlebensechten Medien wie TV und Computerspiele.
Für das Projekt ist der Höhepunkt eine Wasserwanderung auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Kinder und Jugendliche sollen auch weiterführende Sportarten und Trainingsmethoden aufgezeigt, interessiert und herangeführt werden.